Gutshaus, wo vor 400 Jahren alles begann
Das Haupthaus von Gut Daudieck feierte 2009 seinen 400. Geburtstag.
Es ist in den Jahren seines Bestehens oftmals umgebaut worden, hat aber seine Ursprungsform noch immer behalten.
Das Zweiständer Fachwerk im Niedersachsenstil steht heute unter Denkmalschutz.
Etwa um 1600 erwarb der
Burgmann Barthold Schulte von der Lühe Daudieck vom Kloster Harsefeld.
Das Gutshaus, das Nebenhaus und die Mühle sind gleich darauf
1609 von diesem ersten, nichtgeistlichen Besitzer gebaut und bewohnt worden. Er vererbte es seinem Sohn Detlev Schulte von der Lühe, der in diesem Haus blieb.
Auch dessen Sohn Garlef und wiederum dessen Sohn Detlev blieben in diesem Haus und bewohnten es.
Bis 1743
war dieses Haus im Besitz der Familie Schulte von der Lühe.
Im 18. Jahrhundert ging das Gut durch Einheirat auf die Familie von Rönne über.
1803 heiratete Amalie von der Rönne, (die damalige Besitzerin von Gut Daudieck) Hans-Dietrich von Holleufer. Damals war es üblich, dass der Besitz der Frau durch Heirat an den Mann überging.
Um 1850
wurde das Feudalrecht aufgehoben. Damit wurden die Bauern von ihren grundherlichen und gerichtsherlichen Diensten und Abgaben befreit.
Für die Gutsbesitzer bedeutete das: sie mussten ihre Güter selber bewirtschaften, wenn sie aus den gütern Einnahmen erzielen wollten. Zugleich wurden die Heideflächen an die Berechtigten verteilt.
Innerhalb der Familie einen Besitzerwechsel: Sohn Adolf-Moritz von Holleuffer zog in das Haus ein. Er hat das Gut selber bewirtschaftet und eine Familie gegründet.
1870
übernahm sein Sohn Gustav von Holleuffer das Gut. Dieser hat die Bewirtschaftung seines Vater nicht übernommen, sondern lebte von seinem Gehalt und den Einnahmen aus Verpachtung. Das Gut wurde wurde nun als geschloßener Betrieb, im Ganzen an einen Pächter verpachtet.
Er war Königl. Amtsgerichtsrat und Geh. Justizrat.
Wilhelmine hinterließ 3 Söhne ( Hans, Franz und Karl).
Drei weitere Söhne sind während der Cholera- Epidemie zwischen 1881 und 1886 verstorben.
1888
wurde der Stallteil des Haupthauses abgerissen und durch ein eigenständiges Stallgebäude ersetzt.
1911 erbte Hans von Holleuffer, als ältester Sohn, Gut Daudieck.
1911
Hans von Holleuffer erweiterte den Wohnteil des Hauses um ein Fach und renovierte das Haus von Grund auf. Er baute zudem die Waschküche und den dazugehörenden Kellerbereich. Nach dem I. Weltkrieg nahm er das Gut aus der Verpachtung und brachte die Wirtschaftsgebäude auf zeitgemäßen Stand.
Als ihr Sohn und einziger, männliche Erbe Hans-Albrecht im Alter von nur 21 Jahren, in den letzten Kriegtagen im Mai 1945, im Krieg gefallen ist, ging Gut Daudieck im Erbgang an den ältesten Sohn von Hans von Holleuffers ältester Tochter Erika Brümmel.
Zwischen 1943 und 1945 im Zuge des Kriegsendes
kamen die Töchter mit Familien zum Vater nach Daudieck und bewohnten zusammen das Haupthaus.
Xaver von Holleuffer- Kypke mit seiner Frau Christa und 4 Kindern (später kam noch ein 5. hinzu),
Viktoria von Holleuffer (die den Giebel des Hauses wohnte) und
Erika Brümmel mit 3 Kindern.
Erikas Sohn Peter war zu der Zeit noch im Kindesalter. So kam es, dass sie viele Jahre die Hauptlast und Verantwortung trug. Ab den 60-er Jahren war sie testamentarisch eingesetzte Nießbraucherin.
Zeitzeugen berichten von einer tapferen und mutigen Frau. Sie hatte sehr früh ihren Mann verloren und die finanziellen Verhältnisse waren sehr schwierig. Resolut habe sie sich Schwierigkeiten gestellt und sich auch später noch um jegliche Belange gekümmert, da ihr Sohn Dr. Peter Brümmel im auswärtigen Beruf Geld für Tilgung und Gebäudeinvestitionen hinzuverdienen musste.
Um 1970 begann die erste Vermietung im Obergeschoss.
1988
konnte Dr. Peter Brümmel die Ackerflächen aus parzellierter Verpachtung zurück in Eigenbewirtschaftung nehmen.
2004
übernahm ihr ältester Sohn Henning Brümmel das Erbe und die weitere Bewirtschaftung des Gutes. Er ist auf Gut Daudieck aufgewachsen und hat es immer bewohnt. Henning Brümmel hat drei Kinder und wohnt so wie seine Eltern im unteren Teil des Hauses.